multilpe spaces (Qubik) collaboration
multiple spaces
(c) Qubik, 2008
Eröffnung: Boris Manner
Mit ihrer Intervention eine Landschaft aus Bot in einem Kirchenraum zu gestalten löst Qubik, eine Gruppe von 8 Künstlerinnen und Künstlern, wohl bei den meisten Besuchern nahe liegende Assoziationen aus. Ist doch die Verbindung von Brot als Symbol und dem christlichen Glauben den meisten von uns geläufig. Jesus selbst verwies doch auf seine Anwesenheit bei jedem gemeinsamen Abendmahl. Und das gebrochene und verspeiste Brot ist ja im katholischen Ritus der Ort des Anwesens des Gottessohnes. Aber abgesehen von diesem Bezug verweist diese Arbeit auf ein anderes Phänomen. Das verwendete Brot ist „Abfall“, der in den Supermärkten übrig gebliebene Tagesrest. Dieser wird nach Kassenschluss in Containern gesammelt und dann per Transporter zur Wiederverwertung als Biodünger geführt. Diesen Kreislauf unterbrechen die Künstler und machen dadurch diesen Prozess für uns sichtbar. Dieses Spiel von Heiligem und Profanem deutet auf die metaphysische Herkunft von Ökonomie. Giorgio Agamben ortet den Ursprung der abendländischen Ökonomie in der göttlichen Haushaltung die von den Kirchenvätern der ersten christlichen Jahrhunderte konstruiert werden musste um die Identität und die Differenz von Vater, Sohn und dem heiligen Geist zu versöhnen um so der Gefahr eines neuen Polytheismus zu entgehen. Diese Trennung von Sein und Handeln, verkörpert in Gottvater und Gottessohn, war der Ausgangspunkt für das Modell des reinen Handelns, das sich vom Sein, vom Ursprung, getrennt hatte. Und dieses bezugslose Handeln scheint die gegenwärtige Ökonomie zu beherrschen und zu lenken. Was diese Intervention mit Kunst zu tun hat ? Ein Zitat von Paul Klee mag einen Anhaltspunkt für eine Erklärung geben : „Kunst zeigt nicht Sichtbares sondern macht sichtbar“.
(c) Boris Manner, 2008
Veranstaltungsort:
Karmeliterkirche,WienerNeustadt Ausstellungsdauer:21.11.–31.12.2008
Teilnehmende Künstler:
Hawy Abdelrahman, Michael Wegerer, Karoline Riha, Astrid Kitzler, Michaela Kirchknopf, Johanna Klement, José Pozo, Muzak
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